J.Dettmann
J.Dettmann

Leerstehende Markthallen verwandeln sich in Zukunftsschmiede

Das Marktgelände in der Stadt Miarinarivo in Madagaskar war ungenutzt und verlassen. Der Verein „Ny Hary Deutschland“ hatte 2004 eine gute Idee und nutzte das Gelände für den Aufbau eines ganz besonderen Jugendzentrums. Zusammen mit den Jugendlichen und deren Eltern wurden die Hallen und Verkaufsräume renoviert und umfunktioniert. Inzwischen beherbergt das Zentum „ALABRI“. ein Schülerwohnheim und Räumlichkeiten für eine Schulspeisung für rund 250 bedürftige Kinder. Neben den Mahlzeiten werden auch Betreuung und Spielend-Lernen-Programme angeboten. Das Jugendzentrum steht allen Jugendlichen offen und bietet viel Platz für kreative Aktivitäten, Workshops und Veranstaltungen zur Talentförderung und Berufsorientierung. Eine Bibliothek, diverse Sportplätze und ein Amphitheater runden das Angebot ab.

Aktuell steht eine facettenreiche Weiterentwicklung des Projektes an, die die Georg Kraus Stiftung gern unterstützt. Es wird ein Forschungslabor zur Haltbarmachung von regionalen, saisonalen Lebensmitteln eingerichtet und ein Entrepreneurship-Training angeboten. Kleine Schüler-Firmen sollen dann in der Stadt eigene Produkte in einem Kiosk verkaufen. Ergänzend entsteht eine digitale Mediathek für Lernmedien. Zusätzlich wird das Zentrum um eine Werkstatt für Fahrradmechanik erweitert, da Fahrräder in der Region das Haupttransportmittel sind.

Ziel ist es, den jungen Menschen bessere berufliche Perspektiven im eigenen Land aufzuzeigen und sie zu motivieren, ihr Leben aktiv selbst zu gestalten. Die eigenverantwortliche Zukunftsplanung der Jugend ist der Motor für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Helfen Sie mit, dass dieser Motor weiter läuft.

Den Link zum Projekt finden Sie hier.

Halbzeit

Wenn man die Halbzeit für die Agenda 2030 und die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung absteckt, trifft man auf das Jahr 2023. Das ist kaum zu glauben. Wo ist die Zeit geblieben und was wurde bisher erreicht? Eines steht fest: nicht genug. Sicher gibt es zusätzlichen Steine, die den SDGs in den Weg gerollt wurden, wie Corona, Kriege und Wetterkatastrophen. Aber es hapert auch an der Ersthaftigkeit der Umsetzung. Nicht nur bei den Köpfen der beteiligten Nationen, sondern auch bei jedem von uns.
Schauen wir z.B. bei dem Kauf von Weihnachtgeschenken auf die Herkunft der Produkte? Kinderarbeit? Faire Arbeitsbedingungen, Umweltverträglichkeit? Haben wir auch eine kleine Aufmerksamkeit für die alte, alleinstehende Dame in der Nachbarschaft? Was kommt zu Weihnachtsessen auf den Tisch? Bedrohte Fische aus den Weltmeeren? Frische Erdbeeren, die den halben Globus umflogen haben? Jeder einzelne kann seinen Teil dazu beitragen, dass die nachhaltige Entwicklung vorangetrieben wird.

Gemeinsam mit Ihnen konnten wir durch die Entwicklungszusammenarbeit in den vergangenen Jahren verschiedene Ziele der Agenda stärken. Dafür sagen wir herzlichen Dank!

Madagaskar | Erweiterung eines Jugendzentrums um eine Fahrradwerkstatt und ein Forschungslabor für Lebensmittel – Nr. 148

Die beruflichen Perspektiven für Jugendliche aus einkommensschwachen Familien sind in Madagaskar problematisch. Nur ein kleiner Teil absolviert die Mittelstufe der Schule, noch weniger die Oberstufe und fast ein Drittel der Studierenden bricht die Ausbildung ab. Was bleibt, sind unsichere Gelegenheitsjobs ohne geregeltes Einkommen.

Der Verein „Ny Hary Deutschland“ hat sich zur Aufgabe gemacht, Jugendlichen den Zugang zu Bildung zu ermöglichen und zu erleichtern. „Ny Hary“ bedeutet, sich eine Lebensaufgabe zu setzen. Für den Verein ist der Name auch zugleich die Mission. Er entwickelte 2004 aus einem verlassenen Marktgelände in der Stadt Miarinarivo das Jugend-Zentrum „ALABRI“. Die Markthallen und Verkaufsräume wurden umfunktioniert. Es entstand ein Schülerwohnheim für Kinder aus abgelegenen Regionen. Ein weiteres Angebot ist die Schulspeisung für bedürftige Kinder. Darüber hinaus bekommen die SchülerInnen auch Unterstützung beim Lernen. Attraktive Angebote wie Workshops und Veranstaltungen zur Talentförderung und Berufsorientierung helfen den Jugendlichen bei der Berufsfindung. Auch eine Bibliothek, diverse Sportplätze und ein Amphitheater stehen zur Verfügung. Das Zentrum „ALABRI“ hat sich zu einem attraktiven Treffpunkt für die Jugend entwickelt.

Mit Unterstützung der Georg Kraus Stiftung erhält das Zentrum bald weitere Angebote für die Jugendlichen. Da Fahrräder in der Region das Haupttransportmittel sind, wird eine Werkstatt für Fahrradmechanik eingerichtet. Des Weiteren entsteht ein Versuchslabor zur Haltbarmachung von regionalen, saisonalen Lebensmitteln. Das Zentrum liegt in der fruchtbaren Region Itasy. Begleitend zum Aufbau der Werkstatt und des Lebensmittellabors entsteht eine digitale Mediathek für Lernmedien. Auf dem Programm stehen auch ein Entrepreneurship-Training und der Aufbau von Schülerfirmen, um in der Stadt eigene Produkte in einem Kiosk vertreiben zu können.

Die jungen Menschen sollen motiviert werden, ihre eigenen Ideen zu verfolgen und umzusetzen. „Ny Hary Deutschland e. V.“ möchte sie dazu ermutigen, sich Ziele zu setzten, um die eigene berufliche Zukunft aktiv zu gestalten. So haben sie gute Aussichten auf bessere Lebensbedingungen in ihrer Heimat.

Stiftung Aktuell Ausgabe Herbst 2023 jetzt online

Liebe Freundinnen und Freunde der Georg Kraus Stiftung,

hier geht es zur neuen Ausgabe unserer Informationsschrift „Stiftung Aktuell“. Wie gewohnt finden Sie darin Neuigkeiten von der Stiftung und Informationen zu unserer Entwicklungszusammenarbeit. Welche Rolle spielen dabei Nähmaschinen, Tiefbohrungen, Batikstoffe und die Wolle von Alpakas? Die Antwort finden Sie in unseren Berichten über Projekte in Nepal, Benin und Peru.

Wir hoffen, Sie sind neugierig auf unsere Arbeit und freuen sich gemeinsam mit uns, dass viele kleine und große Spenden vielen kleinen und großen Bedürftigen geholfen haben.
Es würde uns freuen, wenn Sie beim Lesen der „Stiftung Aktuell“ Anregungen für Ihre Unterstützung erhalten. Jeder Euro zählt!

Welche Zukunft?

Auf der ganzen Welt werden Kinderrechte mit Füßen getreten. Der Weltkindertag macht jährlich am 20. September mit Aktion, Demonstrationen und Veranstaltungen darauf aufmerksam. Das Wohl der Kinder und die Chancen auf Bildung stehen bei der Entwicklungszusammenarbeit der Georg Kraus Stiftung seit ihrer Gründung im Fokus.
Das diesjährige Motto des Weltkindertages ist: „Jedes Kind braucht eine Zukunft!“. Fragt sich, wie diese Zukunft aussehen wird. Wir alle können unseren Teil dazu beitragen. Jeder für sich oder gemeinsam.

Ghana | Sauberes Trinkwasser für Kpomkpo, Vota Region – Nr. 147

Der Verein „Aktiv für Afrika“ kümmert sich um die Verbesserung der Lebensbedingungen für die Bewohner von Kpomkpo. Dort soll die Gesundheitssituation und die Perspektiven für alle Menschen vor Ort verbessert werden. Im Vordergrund steht die Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Dabei hilft die Georg Kraus Stiftung mit.

Bisher wurde das Dorf Kpomkpo, in dem rund 3500 Einwohner leben, durch eine alte Handpumpe versorgt, die oberflächennahes Wasser erschließt und nach und nach versandet. Dieses Wasser ist verunreinigt und nicht ganzjährig verfügbar. Nur mit großem Kraftaufwand kann das Wasser gefördert und transportiert werden. Traditionell ist dies die Aufgabe von Frauen und Kindern, insbesondere von Mädchen. Während der Trockenzeit muss das Wasser teilweise zu Fuß aus der 12 km entfernten Nachbarstadt geholt werden. Die körperliche Belastung verbraucht so viel Energie, dass die Kinder sich in der Schule nicht konzentrieren können und oft einschlafen. Dies wirkt sich nachteilig auf die Lernerfolge aus.
Am nördlichen Dorfrand befindet sich eine „Fußball Akademie“, in der ca. 170 Schülerinnen und Schüler eine allgemeine, wie auch eine fußballerische Ausbildung bekommen. Dorthin musste das Wasser zum Trinken, zum Waschen und zum Kochen etwa einen Kilometer weit von der Handpumpe aus getragen werden.
Östlich außerhalb des Dorfes entsteht eine Klinik, die die lokale Gesundheitsversorgung sicherstellen soll. Das saubere Wasser musste zuvor von den Krankenschwestern von der Wasserstelle bis zur Klinik getragen werden.

Mithilfe einer Tiefbohrung und einer elektrischen Pumpe konnte nun ein funktionierendes Wasserversorgungssystem für alle Ortsteile ermöglicht werden, sodass die Bevölkerung regelmäßig und ganzjährig sauberes Trinkwasser in ausreichender Menge nutzen kann. Es gibt eine Wasserverteilung für bis zu 11 öffentliche Zapfstellen. Auch der Kindergarten, die Grundschule, die weiterführende Schule und die abseits gelegene Fußballakademie mit etwa 170 Schülerinnen und Schülern sind inzwischen angeschlossen. Zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheitsvorsorge wird auch die am Dorfrand gelegene und im Bau befindliche Klinik mitversorgt.

Ein monatliches Wassergeld wird die zukünftigen Kosten für Betrieb, Wartung und Instandhaltung decken. Das neu gegründetes Wasserkomitee und ein Instandhaltungsteam übernehmen die Koordination der Arbeiten und das Einsammeln des Wassergeldes.

Alle Dorfbewohner sind glücklich, nun jederzeit sauberes Wasser nutzen zu können. Die Frauen und Kinder haben jetzt mehr Energie für Schule und Bildung. Die ständige Angst vor Dürrezeiten und Krankheiten durch verunreinigtes Wasser ist genommen. Das gibt den Familien Mut und Zuversicht und eine Zukunftsperspektive in ihrer Heimat.

10. Benefizwanderung „Bildung ist Leben“

Am Sonntag, 17. September 2023 lädt die Georg Kraus Stiftung nach dem Motto „Der beste Weg aus der Armut ist der Schulweg“ zum zehnten Mal zu einer Wanderung zu Gunsten von Bildung für Kinder. Diesmal werden wir für ein Buchprojekt in Laos unterwegs sein. Zwei Büchermobile fahren in ländliche Regionen und bringen die Lektüre direkt in die Dörfer. Spielerisch werden die Kinder dann an die Bücher herangeführt und ihre Lesekompetenz gefördert.

Anmeldung: bis 15.09.2023 an cb@kulturausflug.de
Treffpunkt: 11:00, U-Bahnhof Rathaus Schöneberg, südlicher Ausgang am Ententeich
Kosten: 5 € Startgeld
Strecke:
1) Teltowkanaltour nach Lichterfelde, Endpunkt Lilienthaldenkmal, ca10 km
2) LiteraTour „Berliner Geschichten“ zum Grunewald, Endpunkt S-Bhf Grunewald, ca10 km

Peru | Unterstützung von Alpakazüchter-Familien in der Region Cusco, Apurimac und Nation Qero – Nr. 146

Die Gemeinden der Nation Qero befinden sich im andinen Hochland von Peru. Die Familien züchten Alpakas und verkaufen die Wolle. Dabei sind sie auf Zwischenhändler angewiesen, die auch die Verkaufspreise der Alpakawolle bestimmen.

Obwohl Frauen die Arbeiten der Alpakazucht fast ganz alleine bewältigen, sind sie an den Verkaufsaktivitäten nicht beteiligt. 90% der Frauen erhielten nie die Möglichkeit eine Schule zu besuchen, sodass sie vom allgemeinen Arbeits- und Wirtschaftsmarkt ausgeschlossen sind.

Der Verein „Noqanchis-Zusammenstehen“ hat daher ein Projekt ins Leben gerufen, welches die wirtschaftliche Situation der Züchterfamilien und auch die Rolle und Wertschätzung von Frauen in der männerdominierten Gesellschaft verbessert. In einem Zentrum zur Klassifizierung, Sammlung, Verkauf und Versand der Alpakawolle wird ein direkter Verkauf der Wolle an die verarbeitende Industrie unter Umgehung der Zwischenhändler ermöglicht. Das Zentrum bewirtschaften hauptsächlich Frauen aus den Gemeinden der Nation Qero. Zuvor erfolgte die Ausbildung von 20 Frauen aus verschiedenen Gemeinden zur Klassifizierung von Alpakawolle. Der bisherige Profit der Zwischenhändler kommt nun den Züchterfamilien zugute. Die Frauen können jetzt zeigen, dass sie durchaus in der Lage sind, den Vertrieb selbst zu organisieren, wirtschaftlich zu denken und gute Geschäfte zu machen.

 








Bei dem Bau des Zentrums ist ein modernes Abwassermanagement mit einer biologischen Kleinkläranlage umgesetzt worden. Die Duschen werden mit Solarthermie betrieben und eine Frischwasseranlage mit Brunnen und Solarpumpe wurde installiert. Die Georg Kraus Stiftung förderte die Errichtung der umweltschonenden Sanitäranlagen. Die Gebäude gehen nach Ende des Projektes in das Eigentum der beteiligten Gemeinden der Nation Qero über.

Das Zentrum wird von den Züchterfamilien besonders  gut angenommen, denn sie erhalten bessere Preise für ihre Produkte. Der Weg aus der Armut ist ein wichtiger Aspekt dieses Projektes, aber es soll auch verdeutlichen, dass dies am besten gelingt, wenn die tradierten Rollen der Frau überdacht werden.

Aus dem Schatten der Gesellschaft auf das Siegertreppchen

Die Deutsch-Indische Gesellschaft e. V. (DIG e. V.) Hagen fördert im Institut Nirmala Sadan in Muvattupuzha (Kerala, Süd-Indien)230 Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Da es in Indien für Betroffene und deren Familienangehörige keine staatliche Unterstützung gibt, fällt die Bewältigung des Alltags besonders schwer. Außerdem gibt es für Kinder und junge Erwachsene mit geistiger Behinderung keine staatlichen Ausbildungskonzepte.

Die Georg Kraus Stiftung unterstützt dieses Projekt seit 2017 und finanzierte die Ausstattung der Behindertenwerkstatt, Material für das Wohnheim, behindertengerechte Möbel, Schuluniformen und Unterrichtsmaterial. In 2022 wurde das Projekt weiter ausgebaut, um u. a. zusätzliche Trainingswerkzeuge für motorische Übungen anzuschaffen.

Neben der klassischen Schulbildung werden auch die Talente der Kinder und Jugendlichen mit Behinderung durch Sport- und Kulturprogramme gefördert. Die Teilnahme bei der Sportveranstaltung „Special Olympics World Games Berlin 2023” wurde ermöglicht und das Ergebnis war überwältigend: Emmanuel Joshy  hat Gold im Basketball und Basil Sunny hat den 4. Platz im Handball erreicht. Die beiden jungen Sportler werden diesen Tag wohl nie vergessen. Ohne die Förderung wäre eine Teilnahme für sie nicht möglich gewesen. Aber dieses freudige Ereignis hat auch eine Strahlkraft und gibt vielen anderen Menschen mit Behinderung Mut und Hoffnung.

Mehr Infos zum Projekt hier:

Senioren-Projekt der Georg Kraus Stiftung wurde vorgestellt

Bei dem diesjährigen Tag der Architektur wurde die Villa Elisa, ehemals Villa Eversbusch, in Hagen vorgestellt. Durch eine Zustiftung konnte das denkmalgeschützte Haus von der Georg Kraus Stiftung erworben werden. Hier finden Senioren, die an Demenz erkrankt sind, ein neues Zuhause. Bisher war das Gebäude für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Nun hatten Interessierte die Möglichkeit, die Einrichtung kennenzulernen. Sie konnten sich über die Umbaumaßnahmen, die neue Nutzung und die Georg Kraus Stiftung g informieren.

Die sogenannten „Demenz-WGs“ sind eine vielversprechende Alternative zu bisherigen stationären Unterbringungsformen von Menschen, die an dieser Erkrankung leiden. Sie finden ein neues Zuhause in einer kleinen und überschaubaren Gemeinschaft und werden von Fachkräften betreut.
Wir hoffen, dass die Umsetzung dieses Projektes auch dazu beiträgt, dass solche Wohnformen weiter bekannt werden und zukünftig diese Art der Seniorenbetreuung mehr und mehr ausgebaut wird.

Weitere Informationen zum Betreiber der Villa Elisa und den Kontaktdaten finden Sie hier: https://www.familien-krankenpflege.com