J.Dettmann
J.Dettmann

Laos | Schule für das Dorf Bane Nasane

Im Dorf Bane Nasane in der Provinz Luang Prabang leben am Ufer des Mekong 20 Großfamilien mit ca. 175 Einwohnern unter ärmlichsten Verhältnissen. Sie gehören zur Minderheit der Hmong, eine ethnische Minderheit in Laos mit eigener Sprache und Schrift.

Es fehlt an allem: Die Unterkünfte bestehen aus wackeligen Hütten, Wege sind unbefestigt, das Trinkwasser muss aus dem Wald von einer Quelle geholt werden. Ein Schulbesuch der Kinder ist nur auf der gegenüberliegenden Seite des Mekong oder im 6 km entfernten Nachbardorf möglich. Teilweise sind die Wetterbedingungen sehr schwierig und der Schulweg ist für die Kinder lebensgefährlich.

Nach dem Motto: „Der beste Weg aus der Armut ist der Schulweg” hatte sich die Stiftung entschlossen, eine Dorfschule zu bauen. Mit Unterstützung des laotischen Reiseleiters Wongmath wurde bereits in 2012 der Grundstein gelegt. Die Dorfgemeinschaft war begeistert und half tatkräftig mit. So entstand schnell eine Schule und innerhalb kürzeste Zeit konnte eine Wasserleitung für saubereres Trinkwasser von der Bergspitze in das Dorf verlegt werden. Auch an ein Toilettenhäuschen wurde gedacht.

Die Georg Kraus Stiftung baute noch ein Lehrerhäuschen. Zusätzlich wurde noch der bestehende Wassertank erweitert, damit die Wasserversorgung nicht nur die Schule, sondern  alle Dorfbewohner erreicht.

Der Lehrer wohnt dort nun mit seiner Familie und muss nicht mehr täglich den weiten Weg über den Mekong zurückzulegen, der je nach Wetterbedingung sogar teilweise unpassierbar ist und sehr oft Unterrichtsausfall zur Folge hatte. Der Bürgermeister, die Eltern und natürlich die Kinder freuen sich und bedanken sich dafür, dass jemand im fernen Deutschland an sie gedacht hat.

 

Indien. Berufsausbildung für unterprivilegierte Jugendliche ohne Schulabschluss

Für junge Menschen aus der verarmten Bevölkerung gibt es ohne Schulabschluss häufig keine Berufsausbildung, manchmal bleibt nur der Weg ins kriminelle Milieu. Andererseits fehlt es an qualifizierten Arbeitskräften. Dieses Paradox will das indische Berufsbildungsprojekt auflösen.
Trotz aller Modernisierungsentwicklung ist die indische Gesellschaft weiterhin vom Kastenwesen geprägt. Das bedeutet für Mitglieder unterer Kasten, vor allem für Jugendliche, dass ihre Berufs- und Entwicklungschancen gering sind, besonders in armen ländlichen Gebieten. In Kilachery unterhält die Erzdiözese Madras-Mylapore eine Berufsausbildungsakademie („Employable Skills Training Academy“ – ESTA) für unterprivilegierte Mädchen und Jungen zwischen 14 und 22 Jahren. Kilachery  liegt im ärmsten und am wenigsten entwickelten Bezirk Tiruvallur (südöstlichster Bundesstaat Tamil Nadu). Für junge Menschen aus der verarmten Bevölkerung gibt es ohne Schulabschluss keine Berufsausbildung, das Geld, diese zu bezahlen, fehlt. Sie sind arbeitslos und bestreiten ihr Leben mit Gelegenheitsarbeiten. Ein geregeltes Einkommen fehlt, als Ausweg bleibt häufig nur der Weg ins kriminelle Milieu. Mehr als 1.200 mittlere und größere Betriebe sind in und um Kilachery angesiedelt. Sie sind an qualifizierten Arbeitskräften interessiert. In der Berufsausbildungsakademie erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit, sich in diesen Berufsfeldern, die sich an den örtlichen Arbeitsmarktbedingungen orientiert, ausbilden zu lassen. Alle Auszubildenden, die den Ausbildungsgang erfolgreich durchlaufen haben, erhalten am Ende als Zeugnis das „Gouvernment of India Modular“ »Employable Skill Certificate« (MES). Auf dieser Grundlage haben die Jugendlichen so die reelle Chance, sich auf Dauer als Fachkräfte in der lokalen Wirtschaft den eigenen  Lebensunterhalt zu verdienen. Gleichzeitig wird so die Voraussetzung für eine gute wirtschaftliche und menschliche Zukunft  geschaffen, um der Armut zu entkommen. Das Curriculum des Projektes ist so angelegt, das alle Akteure es gemeinsam betreiben. Die Betriebe benennen ihren Bedarf an Arbeitskräften. Die ESTA wählt entsprechende Kandidatinnen und Kandidaten für das Ausbildungsprojekt aus und begleitet sie. Hierbei achtet sie besonders auf den sozialen Status der Jungen und Mädchen. So erhalten jährlich 400 Jugendliche die Möglichkeit, sich hier für ihr künftiges Leben ausbilden zu lassen.

Die Georg Kraus Stiftung setzt dieses Projekt gemeinsam mit dem BMZ um.

Myanmar. Klosterschule Sale bei Bagan

Myanmar. Klosterschule Sale bei Bagan

Projektnummer: 44

In Myanmar ist der Grundschulbesuch grundsätzlich kostenfrei, aber für Schulmaterialien und –uniformen müssen die Eltern aufkommen, ein großes Problem für sozial schwache Familien. Klosterschulen bieten hierzu eine Alternative. 

70% der Bevölkerung Myanmars lebt in ländlichen Gebieten, häufig in großer Armut, ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser, ohne Infrastruktur und ohne gesichertes Einkommen. Zwar ist in diesem Land laut Gesetz die Schulbildung kostenlos, jedoch müssen die Eltern Schulmatrerialien und Schulunformen selbst aufbringen. An dieser Hürde scheitert so manche Schulperspektive der Kinder.
Buddhistische Klosterschulen in Myanmar können eine Alternative sein. Die sozialen Bestimmungen sind hier anders, Kinder können – dank Hilfe von außen – die Schule besuchen.
Die Hamburger Botschaftergruppe der Georg Kraus Stiftung hält den Kontakt zur Klosterschule in Sale und führt viel Aktionen zugunsten dieses Projektes durch.

Die Georg Kraus Stiftung unterstützt die Klosterschule in Sale bei Bagan durch die Bezahlung und Weiterbildung von fünf Lehrern. Weiterhin übernimmt die Stiftung die Kosten für Schulmaterial und Schuluniformen der Schüler.

Myanmar | Stipendien für Studierende in Dagon und Yangon

Myanmar. Stipendien für Studierende in Dagon und Yangon

Myanmar ist ein Land im Umbruch, nach jahrzehntelanger Isolation und Militärherrschaft sucht es jetzt seinen Platz in Asien wie in der Welt. Der Bildungssektor ist in Myanmar, das eine ausgesprochene Bildungstradition hat, unter dem Militärregime besonders stark geschrumpft. Mehrere Hochschulen wurden vorübergehend oder ganz geschlossen, erst jetzt entsteht wieder eine neue Schul- und Hochschullandschaft.

Diese Entwicklung hat die Georg Kraus Stiftung aktiv begleitet, von 2011 bis 2014 unterstützte sie Studierende durch Stipendien. Diese gute Erfahrung setzt die Stiftung fort, indem sie für 2015 bis 2018 fünf Studierende aus armen Bevölkerungsschichten mit Stipendien finanzierte. An der Dagon Universität erhalten vier junge Menschen die Förderung, sie studieren mit dem Studienziel Ingenieur oder IT-Technik. An dem Magwe Institut of Medicine breitet sich eine junge Frau auf den Beruf als Ärztin vor.

Der beste Weg aus der Armut ist der (Hoch)Schulweg – dank der Förderung durch die Georg Kraus Stiftung können diese Studierenden künftig in Myanmar zu einer  guten Entwicklung beitragen.

Myanmar. Schulungs- und Entwicklungsprogramm für Bauern: Wiederaufforstung gegen Dürre

Myanmar. Schulungs- und Entwicklungsprogramm für Bauern: Wiederaufforstung gegen Dürre

Projektnummer:

Es ist ein Teufelskreis: Menschen roden Wälder, Regen fällt dann sintflutartig oder gar nicht, die Böden trocknen aus, die Bevölkerung verelendet und sucht ihr Heil in den Städten. Mit einem langjährigen Projekt in Myanmar wurde gegengesteuert. Ambitioniert und erfolgreich.

Myanmars Zentrum mit den Regionen Sagaing, Mandalay und Magwe ist klimatisch die Trockenzone des Landes. Die dort lebenden Kleinbauern erzielen wegen der herrschenden Dürre immer weniger Erträge. Um wirtschaftlich überleben zu können, roden Sie Waldflächen. Dieses wiederum befördert die Ausweitung der Trockenheit. Um diese Spirale zu durchbrechen ist in Myanmar FREDA (Forest Ressource Enviroment Development and Conservation Association) auf den Plan getreten. FREDA ist eine burmesische Hilfsorganisation, gegründet 1996. Sie ist weder politisch noch gewinnbringend orientiert. Das Engagement ist ehrenamtlich, willkommen ist jeder, der nicht im Staatsdienst arbeitet. Ziel ist Umweltschutz und nachhaltige Entwicklungshilfe.
FREDA erreicht, dass die betroffenen Landwirte durch gezielte Schulungs- und Unterstützungsprogramme zu alternativen Anbaumethoden animiert werden. Dazu kauft FREDA zur Wiederaufforstung geeignete Parzellen. Zunächst pflanzen sie hier schnell wachsende Brennholz-Bäume, um ein erstes Einkommen zu erzielen. Parallel dazu werden Obstbäume gepflanzt, die schon nach einigen Jahren reichlich Früchte tragen und so die Einkommen der Bauern sichern und ihren Lebensstandard verbessern.
Gleichzeitig wird durch das Entstehen eines grünen Waldgürtels das Mikroklima nachhaltig verbessert.
Um den Landwirten den Einkommensverlust in der Zwischenzeit von Wiederaufforstung und Ernte des ersten Brennholzes zu kompensieren, erhalten sie für zwei Jahre eine Entschädigung.

Die Georg Kraus Stiftung beteiligte sich an dem Schulungs- und Wiederaufforstungsprogramm von FREDA  von 2005 bis 2009 (Teil 1) und von 2015-2017 (Teil 2).

Philippinen | Kinderschutzprogramm und Förderung für Kinder und Familien auf dem Friedhof in Cebu

Philippinen – Psychologisches Betreuungs- und Bildungsangebot für Kinder und Familien auf dem Friedhof in Cebu

Friedhöfe sind Orte für Tote und Orte der Erinnerung an die Toten. Hier zu leben ist für Europäer eine nicht denkbare Vorstellung. Anders in vielen Orten auf den Philippinen, Friedhöfe sind hier Wohnstätten für die Ärmsten der Gesellschaft.

Offiziellen Angaben zufolge leben ca. 80 % der philippinischen Bevölkerung unter der Armutsgrenze. So auch in Cebu City, der Hauptstadt der Region Visayas. Dort leben über 1 Millionen Menschen auf engem Raum. Zahlreiche Familien finden dort keine Arbeit und keine Unterkunft. So kommt es, dass viele tausende Familien sich auf einem der Friedhöfe in der Stadt niederlassen.

Der öffentliche Friedhof „Lorega“ liegt im Herzen Cebus. Dort haben sich einige tausend Menschen niedergelassen.

Das Viertel zählt zu den ärmsten der Stadt. Kriminalität, Gewalt, sexuelle und wirtschaftliche Ausbeutung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sind an der Tagesordnung. Die meisten sind arbeitslos und leben von Gelegenheitsarbeiten.

Ein Großteil der Kinder und Jugendlichen geht nicht zur Schule, weil sie einfach Geld verdienen müssen.

Diejenigen, die dennoch zur Schule gehen, werden dort diskriminiert oder gemobbt, da sie auf dem Friedhof leben, sie werden als Zombies oder Skelette beleidigt. Hinzu kommt, dass immer mehr Kinder und Jugendliche der sexuellen Ausbeutung via Internet verfallen. Sie bekommen Geld für Bilder und Videos angeboten, die dann im Internet veröffentlicht werden.

Dem will die philippinische Organisation ANCE (Action for Nutering Children and Enviroment Inc.) entgegenwirken und den Familien mit ihren Kindern auf dem Friedhof Lorega bessere Lebensbedingungen schaffen. Die Mitglieder von ANCE möchten daher ein neues Programm aufsetzen und ihre wichtige soziale Arbeit für diese Kinder und Familien ausbauen.

In Seminaren und Trainings lernen die Menschen ihre Rechte kennen, die Kinder entwickeln Strategien gegen Mobbing in Schulen, die Familien üben langfristig gesunde und regelmäßige Ernährungsgewohnheiten.

Die Gesellschaft wird auf das Thema „Online-Missbrauch“ aufmerksam gemacht.

Kinder, Familien, Mitarbeiter und Gesellschaft werden über die Kinderrechte im allgemeinen (Schulung mit Juristen) aufgeklärt und konkrete Handlungsoptionen werden vorgestellt.

Begleitende Freizeitmaßnahmen ergänzen das soziale Engagement von ANCE.

Durch dieses psychologische Betreuungs- und Bildungsangebot erlangen die Kinder und ihre Familien ein besseres Selbstbewusstsein, dass ihre Lebenssituation veränderbar ist.

Die Georg Kraus Stiftung unterstützt mit dem deutschen Partner Missio e.V. seit einigen Jahren die Arbeit von ANCE, damit Kinder und Jugendliche eine Perspektive für eine bessere Zukunft finden.

Philippinen – Friedhofskinder Cebu
Submitted by: Rhoy L. Dizon
Dank der fantastischen Spendenbereitschaft konnten 2016/2017 statt wie vorgesehen 60 sogar 70 Kinder in die Schule gehen.

Zitat von ANCE: „We hope that seeing the situation of our partner families, you are impressed of how much you have made a difference in their lives. You have given them not only hope but also concrete opportunities for them to change their lives. Most importantly, you have given them the experiences that strengthened their faith and self-confidence.”

Sri Lanka. Vorschul-Klassen in Diyatalawa

 

Dank der Vorschul-Klassen in Diyatalawa bekommen Kinder aus armen Verhältnissen die gleichen Startchancen wie ihre wohlhabenderen Altersgenossen. Und die Schule leistet einen erheblichen Beitrag zur Überwindung der Volks- und Religionskonflikte in Sri Lanka.

Wie in vielen Entwicklungsländern ist auch in Sri Lanka Schulbildung, auch die vorschulische, nicht kostenfrei. Dadurch verschlechtern sich von Beginn an die Entwicklungschance für Kinder aus armen Verhältnissen.

Die Stiftung „pro juventute“ sucht dem entgegenzusteuern und betreibt auf der Insel sechs Vorschul-Klassen, davon drei in Diyatalawa, einem Ort in der Teeregion des zentralen Hochlandes. Auf diese Weise bekommen die Kinder aus mittellosen Familien hier einen gleichwertigen Start in die staatliche Grundschule.

In Diyatalawa leben verschiedenen Ethnien, Singhalesen und Tamilen, sowie Religionen, nämlich Hindus, Buddhisten, Muslime und Christen. So ist neben dem Vorschulunterricht die Förderung des gegenseitigen Verständnisses der dort lebenden unterschiedlichen Herkünfte gerade im Kindesalter eine wichtige Erziehungs- und Integrationsaufgabe.

Außerhalb des Vorschulunterrichts werden die Schulräume zusätzlich genutzt. So gibt es für Jugendliche Englisch- und Computerkurse sowie für Mädchen und junge Frauen eine Berufsausbildung in textilem Gestalten und Schneidern.

Durch das feuchtwarme Klima und den Monsunregen in Sri Lanka ist die Substanz des Schulgebäudes in Mitleidenschaft gezogen. Die Georg Kraus Stiftung beteiligt sich an der Sanierung des Schulgebäudes, damit die dort unterrichteten Kinder weiterhin eine bessere Chance in ihrem künftigen Leben haben.

Äthiopien | Ausbildungsprogramm für den Bau von rauchfreien Küchenöfen in Alem Katema – reduziert CO2–Freisetzung

Äthiopien | Ausbildungsprogramm für den Bau von Küchenöfen mit reduzierter CO2–Freisetzung

Projektnummer: 

Rauchfreie Öfen schonen die Umwelt, das Klima und die natürlichen Ressourcen.
Sie fördern die Gesundheit und das Know-how schafft Verdienstmöglichkeiten. Ein erfolgreiches Projekt aus Nepal findet in Äthiopien statt.

Krankheit und Tod durch offenes Feuer

Viele ländliche Haushalte in den armen Ländern des globalen Südens nutzen offenes Feuer im Wohnraum zum Kochen, jedoch ohne Rauchabzug. Dies wirkt sich sehr negativ auf die Gesundheit der Menschen aus, die ihr Leben lang dem beißenden Qualm ausgesetzt sind. An den Folgen der permanenten Rauchexposition sterben weltweit etwa 2 Millionen Menschen jährlich.
Die Georg Kraus Stiftung fördert in Äthiopien Schulungen zum Bau von Öfen mit Rauchabzug. Diese Öfen verringern Risiken für Erkrankungen und reduzieren den CO2-Ausstoß deutlich, da sie Brennstoffe besser verwerten. Sie fördern die Gesundheit und schonen die natürlichen Ressourcen.

50.000 rauchfreie Küchenöfen wurden schon errichtet

Bei offenem Feuer ist die Energieausbeute der verwendeten Brennstoffe, meistens Holz aus den umliegenden Wäldern, sehr schlecht. Immer mehr Bäume werden gefällt, die Bodenerosion verursacht langfristig große Umweltschäden, und große Mengen COwerden freigesetzt.
Initiator des Projektes ist der Verein Die Ofenmacher. Begonnen haben sie das Projekt in Nepal. Dort haben die Lehmofenbauer über viele Jahre inzwischen über 50.000 rauchfreie Küchenöfen bauen lassen. Nun werden diese Erfahrungen vor Ort in Alem Katema in Äthiopien weitergegeben.

Die Georg Kraus Stiftung fördert Ausbildungsprogramm

Die praktische Ausbildung beinhaltet den Bau verschiedener Ofentypen sowie theoretische Unterrichtseinheiten zu Gesundheit, Sicherheit, Handhabung und Wartung der Öfen. Kaufmännisches Grundwissen ist ebenso ein wichtiger Bestandteil des Trainings. Die sechsmonatige Schulungsmaßnahme setzt – für die Georg Kraus Stiftung eine Fördervoraussetzung – auf Hilfe zur Selbsthilfe und hat doppelten Nutzen: Sie verschafft Betroffenen eine rauchfreie Kochstelle und zugleich eine Verdienstmöglichkeit als Ofenbauer.
Dass erfahrene Ofenbauer aus Nepal ihre Erfahrungen an künftige Ofenbauer in Äthiopien weitergeben, ist ein großartiges Musterbeispiel für internationalen Wissenstransfer zwischen zwei Entwicklungsländern mit Hilfe von Europäern.

Seit 2015 unterstützt die Georg Kraus Stiftung das Projekt. Im Jahr 2017 konnten 40 Ofenbauerinnen eine Schulung bekommen. Es handelt sich vorrangig um alleinerziehende Mütter, die sonst als gesellschaftliche Randgruppe kaum Chancen auf Arbeit haben. Zusätzlich werden erfahrene Ofenbauerinnen zu Trainerinnen ausgebildet. Da das Projekt für die nächsten Jahren auf eigenen Füßen stehen kann, unterstützt die Georg Kraus Stiftung die Arbeit der Ofenmacher nun wieder in Nepal. Dort werden erstmalig Ofenbauer zu “Schornsteinfeger” (Stove Maintenance) ausgebildet, sodass es gewährleistet wird, dass die gebauten Öfen dauerhaft wie vorgesehen nutzbar bleiben (s. auch Ofenbauprojekt Nepal, Projekt-Nr. 93) .

Das Projekt bietet sich für Spender der Georg Kraus Stiftung auch durchaus an für diejenigen, die etwas zur Verbesserung ihrer eigenen CO2-Bilanz tun wollen, indem sie etwa ihren nicht zu vermeiden gewesenen Flug kompensieren. Einschlägige Berechnungsmodelle der Kompensation und angemessene Spendenhöhe finden sich im Internet, etwa unter www.atmosfair.de . Bei entsprechendem Vermerk auf der Spendenquittung wird Ihre Spende ohne Abzug diesem Klimaschutz- und Bildungsprojekt direkt zugeschlagen. Das Projekt erfüllt noch dem Clean Development Mechanism (CDM) des Kyoto-Protokolls den Gold-Standard, der für höchste geprüfte Wirksamkeit steht.

Neben Flug- und Schiffsreise können im Übrigen auch andere CO2-trächtige Aktivitäten kompensiert werden, wie etwa Kongresse und Tagungen mit dem Anspruch der Klimaneutralität.

Benin | Bau einer Grundschule in Houdjamey

In Benin ist fast die Hälfte der Bevölkerung 15 Jahre alt oder jünger. Das Land gilt als eines der ärmsten Länder Afrikas, die Arbeitslosenquote beträgt über 50 Prozent. Trotz, oder gerade wegen dieser schwierigen Daten hat der Staat das ambitionierte Ziel ausgegeben, in diesem Jahrzehnt allen Kindern eine sechsjährige Grundschulausbildung zu ermöglichen. Dahinter steht die Erkenntnis, dass Bildung der Schlüssel für gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung ist. Dieses Ziel will die „Studenteninitiative Weitblick e.V.“ in Münster tatkräftig unterstützen, Projektpartner in Benin ist die NGO „Education Service International“(ESI). Mittel des Vereins finanzieren den Bau von Schulgebäuden, die so konzipiert sind, dass sie den witterungsbedingten Widernissen standhalten. So kann der Unterricht trotz Hitze oder Überschwemmungen in den Räumen stattfinden. Neben den Baukosten fielen noch Kosten für geeignete Schulmöbel an. Das Lehrergehalt bezahlt der Staat Benin.

Die Georg Kraus Stiftung beteiligte sich an den Baukosten der Grundschule in Houdjamey. Dadurch erhalten beninische Kinder eine ordentliche Grundschulausbildung, die ihr Armutsrisiko reduziert und die Benachteiligung von Mädchen und Frauen verringert.

Burundi | Eine Berufsschule für Mädchen und junge Frauen

Burundi | Eine Berufsschule für Mädchen und junge Frauen

Projektnummer:

Seit 2010 unterstützt die Georg Kraus Stiftung den Verein Projekt Human Aid e.V., der sich für verschiedene Projekte in Burundi einsetzt. Ein Projekt war der Bau einer Berufsschule. Dort erhielten 25 junge Frauen und Mädchen eine Ausbildung. 

Burundi – im Herzen Afrikas gelegen und eines der ärmsten Länder der Welt.

Nur sehr langsam erholt sich der kleine Staat von einem Jahrzehnte währenden Bürgerkrieg; im aktuellen Welthungerindex belegt Burundi den traurigen zweitletzten Platz. Seit acht Jahren arbeitet Project Human Aid e.V. daran, dieser deprimierenden Bilanz etwas entgegenzusetzen – mit zahlreichen Projekten vor allem in den Bereichen Bildung und Gesundheit.

Jüngstes Beispiel für das Engagement der Organisation ist eine Berufsschule für junge Mädchen und Frauen in dem kleinen Ort Kivoga im Osten Burundis.

Mit Unterstützung der Georg Kraus Stiftung erbaut und betrieben, ist sie mehr als nur ein Hoffnungszeichen in dem gebeutelten Land. Der Tag beginnt morgens um acht Uhr für die 25 Mädchen und jungen Frauen, die hier eine einjährige Ausbildung in Kochen, Ernährungswissenschaft und Hauswirtschaft erhalten. Sie sollen später einmal in der sich langsam entwickelnden Gastronomie und Hotellerie Burundis unterkommen oder – sollten sie in ihre Dörfer zurückkehren – zumindest zu Multiplikatorinnen in Sachen sinnvoller Ernährung werden.

Denn wie in vielen Ländern der Dritten Welt herrscht auch in Burundi der Irrglaube, dass man gut gegessen hat, wenn der Magen voll ist.

Die vitaminreichen Früchte von den eigenen Feldern werden oft eher verkauft als dem eigenen Kind zum Essen gegeben. Das Ergebnis: Mangelernährung selbst dort, wo sie eigentlich nicht zwangsläufig gewesen wäre. Den Theorieunterricht besuchen sie noch alle gemeinsam; hier stehen Fächer wie Lebensmittelkunde, Mikroprojektplanung oder Französisch auf dem Programm, denn viele der jungen Frauen beherrschen nur die einheimische Landessprache Kirundi. Im Verlauf des Tages geht es dann in die schuleigene Großküche – hier erlernen sie in kleinen Gruppen praktische Fertigkeiten direkt an Schneidebrett, Topf und Herd. In einem kleinen an die Schule angeschlossenen Restaurant sammeln sie zudem erste Erfahrungen mit der Zubereitung von Speisen für zahlende Gäste und dem Service. Im Verlauf des Nachmittags endet für die jungen Frauen ihr abwechslungsreicher Schultag; viele von ihnen haben einen weiten Heimweg, müssen noch viele Kilometer zu Fuß über die burundischen Hügel zurücklegen, damit sie rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang in ihren Dörfern ankommen.

Seit 2010 unterstützt die Georg Kraus Stiftung den Verein Projekt Human Aid e.V. der sich für verschiedene Projekte in Burundi einsetzt. Seit 2014 beteiligt sich die Stiftung an den laufenden Kosten der Berufsschule.