J.Dettmann
J.Dettmann

Elfenbeinküste. Bildungs- und Gesundheitsprojekt in Abobo-Akeikoi

In der Peripherie der Metropolen leben großenteils Menschen, die größtenteils aus dem Landesinneren stammen und aufgrund von Landflucht und Bürgerkrieg in Abidjan eine neue Heimat suchen.

Umso wichtiger ist eine gute Schulbildung, damit diese Menschen eine Chance bekommen ihrem Elend zu entfliehen. Ein Projekt in Abobo-Akeikoi beweist erfolgreich diesen Arbeitsansatz.

Im Norden der Metropole Abidjan, der größten Stadt in Côte d’Ivoire, liegt das Stadtviertel Abobo-Akeikoi, in dem ca. 142.000 Menschen leben. Sie stammen größtenteils aus dem Landesinneren und suchen aufgrund von Landflucht und Bürgerkrieg in Abidjan eine neue Heimat. Die soziale, logistische und finanzielle Infrastruktur kann mit dem raschen Bevölkerungswachstum nicht Schritt halten. Aus diesem Grund zeigt sich beispielsweise am öffentlichen Bildungsangebot und medizinischen Dienstleistungen, wie qualitativ besorgniserregend dieser Zustand ist.

Die Organisation „Change – Chancen.Nachhaltig.Gestalten. e.V.“ hat gemeinsam mit der Organisation vor Ort „Education-Paix-Développement“ (EPD) (deutsch: Bildung-Frieden-Entwicklung), im Jahr 2010 eine weiterführende Schule mit einem innovativen pädagogischen und sozialen Profil gegründet. Dadurch kann 600-800 Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien eine staatlich anerkannte und qualifizierende Schulbildung ermöglicht werden.

Die Schule versucht möglichst vielen Schülern den Zugang zu guter Bildung zu ermöglichen.

Dieses gelingt beispielsweise durch Vollstipendien für Benachteiligte (bisher fast 200 Schüler), die Förderung von Mädchen (mind. 40% Schülerinnen), Abendschule für arbeitende Jugendliche, Lerngruppenprogramme zur Förderung von lernschwachen Schülern, regelmäßige Fortbildung der Lehrer, ein reiches Angebot an kulturellen Aktivitäten u.v.m..

Die Georg Kraus Stiftung unterstützt dieses Projekt, um finanzielle Schwierigkeiten der Schule Abhilfe zu verschaffen und ihr zu ermöglichen, ihre sozialen Aktivitäten weiter auszubauen.

  • So verbessert sich die Schulqualität durch die Einrichtung und Ausstattung einer Bibliothek, zweier Labore, eines Computerraums und eines Krankenzimmers.
  • Die Schüler erhalten kostenlose medizinische Behandlung von einem erfahrenen Arzt und sensibilisierende Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung von AIDS und ungewollter Schwangerschaft.
  • Die Arbeit der Partnerorganisation EPD profiliert sich so, dass durch dieses Projekt noch mehr Jugendlichen bessere Bildungschancen bekommen und mit hoher Wahrscheinlichkeit die schule auch staatliche Subventionen erhalten kann. Durch die staatlichen Subventionen gelingt es der Schule langfristig autonom zu sein und ihr pädagogisches und soziales Profil weiter zu entfalten. Zudem sind die Durchführung von Mikroprojekten im Rahmen des „Unternehmertums“-Unterrichts und Praktika-Vermittlungsprogramme zur Berufseingliederung ebenso angedacht wie Alphabetisierungs- und Informatikkurse für Erwachsene.

Das Besondere an diesem Projekt ist, dass durch eine kleine Unterstützung eine kontinuierlich selbst verstärkende Wirkung erzielt werden kann, die langfristig vielen Menschen bessere Bildung, Beschäftigung und Gesundheit ermöglichen kann.

Guinea-Bissau. Die Schule „Escola Sabunhima“ in Sao Domingo

Guinea-Bissau. Die Schule „Escola Sabunhima“ in Sao Domingo

Willkommen Generation Web 2.0! Was für Menschen in der nördlichen Hemisphäre Alltag ist, wird auch zum Alltag in Guinea-Bissau, einem der ärmsten Staaten des afrikanischen Kontinents.

Guinea- Bissau liegt als eines der kleinsten Länder des afrikanischen Kontinents weitgehend abseits der öffentlichen Wahrnehmung und des Interesses. Zuwenig ist bekannt über dieses Land an der Westküste. Auf einem Gebiet kleiner als die Schweiz leben 1,5 Millionen Menschen.

Die portugiesische Kolonialzeit und ihre Ausbeutung des Landes vom 15. Jahrhundert bis zum Ende des Befreiungskrieges 1973 prägt bis heute Guinea-Bissau. Wirtschaftlich auf wackligen Füssen erlebte das Land seit vierzig Jahren politische und wirtschaftliche Instabilität. Putsche und Interventionen seitens des Militärs sprechen eine deutliche Sprache.

Über sechzig Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. Zwar wird staatlicherseits eine sechsjährige Schulzeit angestrebt, doch dieses Ansinnen wird, wenn überhaupt, nur in Teilen der Hauptstadt und den größeren Städten erreicht. Die durchschnittliche Dauer des Schulbesuchs im gesamten Land liegt nur bei 2,3 Jahren. Obligates Schulgeld erschwert den Zugang zu grundlegender Bildung für große Teile der Bevölkerung. Dramatisch ist die Lage auf dem Land: nur wenige Kinder besuchen die Schule, da viele von ihren Familien in anderen Aufgaben eingesetzt werden, wie z. B. in der Landwirtschaft.

Die Region Cacheu in Nordwesten des Staates ist typisch für diese ländliche Infrastruktur, eine Leben an der Peripherie von Bildung und Entwicklung. Die Region mit dem Ort Sao Domingo steht im Fokus von „Nô Lanta Djunto e.V.- Gemeinsam stehen wir auf“. Ziel ist die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in Guinea-Bissau, in Verzahnung mit der Partizipation lokaler Vereine und betroffener Menschen. Ein Schwerpunkt der Arbeit war von Anfang an die Bildung. Mit dem Verein AD (Acçao para o desemvolvimento) in Guinea-Bissau fanden sie einen zuverlässigen Partner vor Ort.

Durch die Partnerschaft mit dem Verein AD in Guinea-Bissau unterstützen Nô Lanta Djunto das Schulprojekt der „Escola Sabunhima“. Das Schulprojekt beeindruckt durch ein hohes Maß an Eigeninitiative und Engagement. Mittelpunkt des Engagements ist die „Escola Sabunhima“ in Sao Domingo. Die Schule entstand im Jahr 2002, die Lehrer begannen in einer Hütte zu unterrichten. Ziemlich schnell gab es eine große Nachfrage von Seiten der Eltern, so dass ein größeres Schulgebäude gesucht werden mussten.

Inzwischen existieren zwei Gebäude, in denen 360 Kinder durch Bildung ihre Lebensperspektive finden können.

Diese bedeutet beispielsweise für Nô Lanta Djunto die Akquise von Ressourcen oder Finanzen. Hier kommt die „Georg Kraus Stiftung. Gemeinnützige Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit“ ins Spiel. Der Auftrag der Stiftung findet sich prägnant in ihrem Motto wider: „Der beste Weg aus der Armut ist der Schulweg“. So finanziert sie in Zusammenarbeit mit ihrem Partner „Nô Lanta Djunto“ die Schulausstattung für „Escola Sabunhima“, die ortsansässige Handwerker komplett fertigen.

Pondingo Saliha von Medem, Initiatorin von „Nô Lanta Djunto“, besuchte kürzlich die „Escola Sabunhima“ in Sao Domingo. Mit berechtigtem Stolz konnte sie von den vielen kleinen Fortschritten in dem Ort berichten, von den Kindern, die lesen, schreiben und rechnen können, und nun den großen Wunsch haben ins Internet zu kommen. Willkommen Generation Web 2.0!

Kamerun | Renovierung der Grundschule in Aloum I

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Kamerun. Renovierung der Grundschule und Aufbau einer Kanalisation und eines Abwassersystems in ALOUM I.

Ebolowa ist eine Stadt im Südwesten Kameruns mit ca. 60.400 Einwohnern. Sie ist Hauptstadt der Provinz Sud, Bezirk Mvila. Aloum I liegt ca. 150 km von Ebolowa entfernt und hat 2.200 Einwohner. Die Infrastruktur ist schwach. Das Dorf verfügt weder über Strom noch über sauberes Trinkwasser. Die staatliche Grundschule befindet sich in einem desolaten Zustand: das Dach ist undicht, die Wände sind zum Teil eingerissen oder überhaupt nicht mehr vorhanden (eingestürzt), der Fußboden besteht aus einer Ascheschicht. Es gibt keine sanitären Anlagen, keine Tische, keine Sitzbänke. Die Kinder müssen stehend oder auf dem Fußboden sitzend den Unterricht verfolgen.

Die École Publique Prince d’Aloum, eine „vergessene“ Grundschule.

„Vergessen“, weil seit 1979 keine staatliche Förderung mehr erfolgte, so sagen es die Dorfbewohner. Die Grundschule mit drei Klassenzimmern wird von 250 Schülern im Alter von 6 bis 12 Jahren besucht, ca. 60% Mädchen und ca. 40% Jungen. Drei Lehrer unterrichten dort, wobei nur ein Lehrergehalt von der Gemeinde Ebolowa II bezahlt wird. Die anderen Lehrer arbeiten auf freiwilliger Basis und bekommen von der Elterninitiative „APE“ (Association des Parents d’Éleves) ein Entgelt für ihre Leistung.

Die Georg Kraus Stiftung möchte diese schlechten Unterrichtsbedingungen möglichst schnell beenden und hilft in 2017 bei den Renovierungsarbeiten der Schule. Das Dach soll erneuert werden, die fehlenden Wände in den drei Klassenzimmern neuerrichtet, die rissigen Wände saniert. Ein Betonboden soll gegossen werden. Danach können die bereits in 2016 von der Georg Kraus Stiftung und dem Verein Citizen Service Corps e.V. (CSC) angeschafften Schultische und Schulbänke ihren neuen Platz finden.

Um die regelmäßigen Überschwemmungen während der Regenzeit, die den Schulbesuch unmöglich machen, einzudämmen, beteiligt sich die Georg Kraus Stiftung darüber hinaus an dem Ausbau einer Kanalisation und eines Abwassersystems.

Sehr gute Bildung und Armutsbekämpfung in Afrika ist einer der Zielsetzung des Vereins CSC. „Wir können nicht wegschauen, wenn Kinder in solchen Bedingungen die Schule besuchen. Es ist unser kleiner Beitrag, um Schülern das Lachen wiederzugeben, es ist unser kleiner Beitrag zur Entwicklung in Afrika, insbesondere in Kamerun!“ so Cyrille Mvondo Mvondo, der Vereinsvorsitzende.

Kenia | Bau einer Schule in Siaya

Kenia. Bau einer Schule in Siaya

Viele Kinder in Kenia müssen ohne Eltern aufwachsen, da diese an AIDS verstorben sind. Staatliche oder halbstaatliche Hilfe und Unterstützung findet kaum statt, in entlegenen Landregionen verschärft sich dieses Problem.

Dem will der Verein „Häuser für Waisenkinder“ aus Siegburg entgegenwirken. Gemeinsam mit dem örtlichen Projektträger „Mbaga Orphaned Children’s Center“ (M.O.C.C.) entsteht in Siaya im Westen Kenias ein Gesamtprojekt aus Waisenhaus, Schule und Ausbildungszentrum für 320 Kinder, die ohne Eltern aufwachsen müssen.

Die Georg Kraus Stiftung beteiligt sich am Bau der Schule mit acht Klassenräumen, Lehrerzimmer und Sanitäranlage. Die Mauern der Gebäude werden aus Lehmstampf erreichtet. Dieser Lehm ist auf dem Grundstück vorhanden und wird mit einfachen Mitteln aufbereitet. Unter Anleitung finden so Arbeitslose und Ungelernte hierbei Beschäftigung.

Die Jungen und Mädchen in Siaya erhalten einen Ort zum Lernen, der ihnen für ihr weiteres Leben eine Perspektive eröffnet.

Mali. Bau eines Zentrums für behinderte Menschen in Koutiala

Mali. Bau eines Zentrums für behinderte Menschen in Koutiala

Wie überall in Mali kämpfen die Behinderten in Koutiala mit vielen Problemen; Analphabetismus, fehlende Ausbildungsmöglichkeiten für Behinderte,  Fehlen adäquater Räumlichkeiten für Versammlungen, Ausschluss aus der Gesellschaft.

Dem sucht die Behindertenorganisation FELAPH Koutiala ( Fédération Locale des Associations de Personnes Handicapées Koutiala“) entgegen zu wirken.  Der Projektstandort ist Koutiala, die drittgrößte Stadt in Mali. Die Gemeinde Koutiala hat der Behindertenorganisation ein Grundstück  am Stadtrand kostenlos für den Bau des Ausbildungszentrumszentrums zur Verfügung gestellt.
Das  Zentrum bietet individuelle Beratung und ist Versammlungsraum, es dient als Ausbildungszentrum und als Behindertenwerkstatt. In dem Zentrum befinden sich ein Schneideratelier, eine Schreinerwerkstatt, eine Metallbauwerkstatt, eine Werkstatt zur Reparatur von Fernsehern und Computern und ein Computerraum. Die Werkstätten dienen der Ausbildung von Behinderten und der Herstellung von Produkten, die zur Finanzierung des Zentrums zum Verkauf angeboten werden sollen. Der Computerraum ist teils Schulungsraum und teils Internetcafé, das ebenfalls zur Finanzierung des Zentrums beiträgt.  Behinderte erhalten die Möglichkeit zu verschiedenen Ausbildungen und damit später die Perspektive eines eigenen Einkommens, was zurzeit nur wenigen behinderten Menschen in Mali möglich ist. Dadurch, dass das Zentrum einen Sitz mit Büro und Versammlungsraum erhält, steigert sie die Akzeptanz in der Gesellschaft und  verbessert die Arbeitsbedingungen der Behinderten.
Im Computerraum können gleichzeitig vier, im Schneideratelier fünfzehn, in den anderen Werkstätten gleichzeitig vier bis sechs Personen ausgebildet werden, also ca. 25 Auszubildende gleichzeitig. Eine genaue Einschätzung, wie viele Behinderte am Ende des Jahres eine Ausbildung beendet haben werden, ist schwierig, da es in Mali keine vorgeschriebenen Ausbildungszeiten gibt, sondern die Ausbildung dann als beendet gilt, wenn der Auszubildende sein Handwerk beherrscht.
Nach ihrer Ausbildung machen sich die meisten selbstständig,  da es für Behinderte weiterhin schwierig sein wird eine feste Anstellung zu erhalten.

Die Georg Kraus Stiftung beteiligt sich am Aufbau des Zentrums für behinderte Menschen in Koutiala.

Marokko | Berberschule in Imalghas

Marokko. Berberschule in Imalghas

Projektnummer:

Wenn der Staat seinen Aufgaben für eine gute Schulbildung nicht nachkommt, dann hilft häufig nur noch Eigeninitiative – Abseits der Zentren des Landes engagieren sich Dorfbewohner von Imalghas für eine gute Schulbildung ihrer Kinder

Das Dorf Imalghas in der Provinz Ait Bougmez ist ein abgelegenes Berberdorf in einem Seitental des Hohen Atlas in Marokko. Die dortige Schule befand sich in einem desolaten Zustand, ohne Strom, Heizung und Fenster.
Die Menschen vor Ort haben sich mit diesem Zustand nicht abfinden wollen und sich in Eigeninitiative engagiert: Klassenräume wurden renoviert, neue Fenster eingesetzt, Strom und Wasser gelegt, ein Ofen angeschafft, Malerarbeiten ausgeführt und das Lehrerzimmer hergerichtet. 60 Kinder aus Familien der armen Landbevölkerung haben so die Chance in dieser Schule zu lernen – dank der Georg Kraus Stiftung.

Jetzt sind die Bauarbeiten abgeschlossen.  Mit Unterstützung der Georg Kraus Stiftung wurden die Klassenräume ausgestattet, Toilettenanlagen gebaut, ein Kindergarten für die Kleinsten errichtet und ausgestattet. Eine Einzäunung war notwendig, denn in der schulfreien Zeit besuchen immer wieder ungebetene Gäste das Gelände und richten entsprechende Schäden an.

2017 hat die Stiftung zusätzlich noch den Bau eines Brunnens mit Solarbetrieb finanziert.

Räume schaffen für eine gute Schulbildung ist eine Voraussetzung, dass Menschen an der Peripherie wie die Bewohner von Imalghas eine Chance zu einem besseren Leben haben.

Ruanda | Kompetenzzentrum für Handwerk und Handel

Gerade einmal 20 Jahre liegt der Völkermord in Ruanda zurück, der vermutlich mehr als eine Million Menschenopfer gekostet hat. Heute ist Ruanda auf einem Weg ungewöhnlich intensiver und von der Bevölkerung unterstützter Versöhnungsarbeit.

Das Land macht auch sonst gute Fortschritte, es hat in der Jugend das Potenzial für eine positive Entwicklung. Qualifikationen zu erwerben, aus ihnen Arbeitsplätze entstehen zu lassen, selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und den Vorteil des Einzelnen mit dem des Landes zu verbinden, ist ein Ansatz, der in der Stadt Gisenyi beispielhaft verfolgt wird. Diese Stadt im Westen Ruandas an der Grenze zum Kongo und der Stadt Goma und am Kivo-See gelegen, besitzt eine in Afrika nicht alltägliche Einrichtung: Ein Kompetenzzentrum für kleine und mittlere Unternehmen. Dort werden selbstständige Existenzen geboren, aus Gelegenheitshändlern werden selbstständige Kaufleute und aus der Not geborene Getränkeverkäufer auf der Straße werden Restaurant-Betreiber.

Ruanda und seine tüchtigen Menschen

Das Kompetenz-Zentrum hat sie alle zunächst in einem grundlegenden Kurs in notwendigen Kenntnissen geschult. Diese Seminare werden in einem eigenen Bildungshaus angeboten, das auch Übernachtungsmöglichkeiten hat. Nach der Theorie werden die „Jungunternehmer“ aber auch in die Praxis begleitet. Die Finanzierung muss gesichert, die Örtlichkeiten auf Eignung geprüft, Kunden müssen gewonnen, Preise kalkuliert werden. Über ein ganzes Jahr begleiten die Fachleute des Zentrums ihre Startups.

Die jahrelange Arbeit des Vereins aus Deutschland, den „Friends of Ruanda e. V. „ in Bad Boll macht das möglich. Hilfe kommt auch von der Georg Kraus Stiftung. Beide gemeinnützigen Organisationen sind der Meinung, dass es das ist, was das Land jetzt braucht: Menschen, die bereit sind, durch Unternehmensgründungen selbst erfolgreich zu sein und anderen Arbeit und Beschäftigung zu geben. Fast selbstverständlich ist, dass ein solcher Ansatz nur funktionieren kann, wenn auch nach links und rechts geschaut wird. Deshalb ist nach und nach auch ein „Berufsausbildungszentrum Gastro-Schule“ entstanden, eine Krankenstation, ein Zentrum für Straßenkinder und Jugendliche, das sich „Transit-Zentrum“ nennt, weil es diesen Benachteiligten einen Weg in Bildung und Ausbildung ebnet.

Einkommen schaffende Maßnahmen für alleinerziehende Mütter und ihre Kinder

Frauen oder junge Mädchen, die unehelich schwanger werden, oder die verwitwet sind, haben es oft schwer in der ruandischen Gesellschaft. Wenn sie keine Unterstützung von der Familie erhalten, bleibt ihnen oft nur noch die Möglichkeit mit dem Kind auf der Straße betteln zu gehen oder sich zu prostituieren. Sie führen ein Leben in Armut und Abhängigkeit. Die Kinder werden schlecht versorgt und haben keine Chance auf einen Schulbesuch.

Speziell für diese jungen alleinerziehenden Mütter im Alter von 18 bis 22 Jahren werden seit November 2016 Workshops angeboten. Hier können die jungen Frau ihre Geschäftsideen entwickeln und kleine Unternehmen gründen. Den Kindern soll dadurch eine bessere Zukunft ermöglicht werden, indem die Mütter ein sicheres Einkommen erhalten.

Togo | Förderung eines Schulkomplexes in Adétikopé

 

Adétikopé liegt in einer ländlichen Region, ca. 25 km nordöstlich der Hauptstadt Lomé. Die Lebenssituation hier ist prekär: Die kinderreichen Großfamilien leben größtenteils als Selbstversorger von der Landwirtschaft. Von den Ernten können sie manchmal kleine Überschüsse verkaufen, in der Folge haben die meisten Familien kein geregeltes Monatseinkommen. Das Monatseinkommen dieser Familien liegt häufig unter 30 Euro. Somit ist der Lebensstandard extrem niedrig, ebenso wie das Bildungsniveau der Gesamtbevölkerung (mehr als 70% Analphabeten).

Zwar gibt es in Togo eine Schulpflicht für die Grundschule, aber die Schulen erheben Baubeiträge in Höhe von 1 € pro Monat. Selbst diesen Beitrag können die Familien oft nicht aufbringen, zumal wenn sie mehrere Kinder im schulpflichtigen Alter haben.

Avenir-Togo e.V. und der Partnerverein Avenir Adétikopé-Togo im Land will dem entgegenwirken und betreibt seit 2005 in der Region einen Schulkomplex mit einem Kindergarten, einer Grund- und Sekundarschule sowie Lehrerhäuser und Sanitäreinrichtungen.

Die Georg Kraus Stiftung förderte in 2014 und 2015 den Bau einer Schulkantine. Dadurch hat sich die Ernährungssituation der Kindergarten- und Schulkinder, vor allem der 150-180 Kinder, die mehr als 2 km von der Schule entfernt wohnen und die auf Wunsch der Eltern mittags in einer Schulkantine essen möchten, verbessert. So können diese Kinder am Ganztagsunterricht teilnehmen und erhöhen durch Bildung ihre Lebenschancen. Der Zusammenhalt und die Verantwortung der betroffenen Eltern wird durch dieses Projekt gestärkt, da sie selbst – nach entsprechender Anleitung – in der Schulkantine kochen und höhere Ernährungsstandards kennenlernen.
Das Gebäude (Pavillon) für die Schulkantine existierte bereits. Nach einem fachgerechtem Umbau durch einen erfahrenen Architekten ist es nun für die Nutzung als Kantine sehr geeignet. Der Pavillon ist in stabiler Bauweise mit Zementsteinen im Jahr 2004 erbaut worden und diente mit seinen 2 relativ offenen, luftigen Räumen (insgesamt 32 qm) und seinem Zementboden als Vorläufer der Grundschule.

Da die beiden Schulen sehr großen Zulauf haben, weil immer mehr kinderreiche Familien aus der Stadt in die Randbereiche ziehen, entwickelt sich das Avenir-Projekt (mit dem Kindergarten, der Grundschule und der weiterführenden Schule sowie der Kantine und mit einer geplanten Solarenergie) immer mehr zu einem Kulturfaktor in der Gegend. Dadurch überstiegen die Aufnahmewünsche der Eltern für das Schuljahr 2015/16 bei Weitem die Aufnahmekapazitäten, sodass der Verein es als unbedingt notwendig erachtet, auf Dauer noch weitere Klassenräume zunächst für die Grundschule zu errichten, um den Wünschen der Eltern und Kinder gerecht zu werden.

Da sich die Schüler/innen – bedingt durch den Bau der Kantine und die damit verbundene Einnahme des Mittagessens – nun länger auf dem Schulgelände aufhalten (vor allem während der Mittagszeit) und durch die angestiegenen Schülerzahlen der Raumbedarf insgesamt steigen wird, ist die Errichtung eines Freiluft-Klassenraumes für die Installation von Solarenergie notwendig geworden. Außerdem wird dringend ein Gebäude mit einem soliden Dach und einer geeigneten Dachausrichtung für die Solarzellen benötigt. Dieses neu zu erstellende Gebäude soll sich räumlich genau zwischen den beiden bereits vorhandenen Schulgebäuden befinden, sodass somit nicht nur die beiden Schulen sondern auch die Kantine mit Solarenergie versorgt werden könnte.

Der Partnerverein ist aufgrund einer Schenkung im Besitz von 1 Hektar Grundstücksfläche, auf dem der Kindergarten, die Grundschule, die Sekundarschule und die von der Georg Kraus Stiftung geförderten Schulkantine sich befinden. Auf diesem Areal wird auch der neu zu erstellende Freiluftklassenraum seinen Platz haben. Ferner hat der Partnerverein Nutzungsrechte an weiteren 6 ha für landwirtschaftlichen Anbau. Diese 6 ha gehören einem deutschen und einem togolesischen Vorstandsmitglied. Die Nutzungsrechte sind notariell vereinbart, solange die Bildungseinrichtungen von dem Verein Avenir-Adétikopé-Togo betrieben werden. Die Pflege einer selbst angelegten Obstplantage sowie eine Tierhaltung, bestehend aus Schafen und Ziegen, wird von dem Partnerverein in Eigeninitiative durchgeführt.

Die Georg Kraus Stiftung förderte die Errichtung einer Schulkantine. Dadurch hat sich die Ernährungssituation der Kindergarten- und Schulkinder deutlich verbessert. Anschließend beteiligte sie sich an dem Bau von Ausweichräumen für die überfüllte Sekundarschule.

Unterstützt wurde auch die Einrichtung eines Klassenraums mit kleinem Labor und Materialraum für den naturwissenschaftlichen Unterricht, denn das Schulprogramm strebt eine ganzheitliche Erziehung an. Es geht vor allem um eine Verbindung von  theoretischer und praktischer Arbeit, z.B. in der  Landwirtschaft, Aufzucht von Tieren, Bau von Ställen und die  ökologische Sensibilisierung. Auch nach Schulschluss können interessierte Kinder in Workshop experimentieren und forschen.

Der praxisorientierter naturwissenschaftlicher Unterricht bereichert die Schulausbildung und bietet neue Möglichkeiten bei der späteren beruflichen Orientierung.

Uganda | Schule in Kabale

Uganda. Schule in Kabale

Cledence Nyakiira ist Lehrerin. Sie hat eine zweijährige Ausbildung abgeschlossen. Aber reicht diese Qualifikation? Von ihrer Weiterbildung profitieren Schule und Kinder, die eine Perspektive dank guter Bildung erhalten.

In Uganda ist – wie in vielen Ländern Afrikas, Schulbildung zwar gesetzlich geregelt, die Praxis sieht jedoch häufig anders aus. Häufig versuchen private oder gemeinnützige Unternehmen gegen diesen Widerspruch von Recht und Praxis Schulen zu unterhalten. Sie wollen den Kindern eine Chance geben, die sonst durch das Raster fallen, weil bzw. ihre Eltern zu arm sind.
So auch in Kabale, hier unterhält “Amasiko Greenschool & Resource Centre“, ein offiziell in Uganda als gemeinnützig anerkannter Verein, eine Schule. Diese Schule hat lokale Kräfte aus dem angrenzenden ländlichen Bereich als Lehrerinnen und Lehrer angestellt. Diese haben eine zweijährige Basisausbildung als  Grundschullehrer abgeschlossen,  diese ist jedoch relativ einfach. Weitere pädagogische Qualifikationen sind notwendig, sind jedoch auch für Verhältnisse in Uganda teuer. Dennoch sollen alle Lehrerinnen und Lehrer,  die mindestens zwei Jahre unterrichten und ihr Engagement bewiesen haben, die Möglichkeit zur Weiterbildung erhalten.

Die Georg Kraus Stiftung fördert die Ausbildung einer  jungen Lehrerin, Cledence Nyakiira, die schon als “head teacher” arbeitet. Die Weiterbildung dauert drei Jahre, eine Qualifikation, die letztlich allen nützt: der Schule und den Kindern, die eine Perspektive dank guter Bildung erhalten.

Zimbabwe. Ökologische Hühnerzucht für Menschen mit geistigen Behinderungen in Harare

Zimbabwe. Ökologische Hühnerzucht für Menschen mit geistigen Behinderungen in Harare

Projektnummer:

Was haben eine Hühnerzucht, sogar ökologisch, und Menschen mit geistiger Behinderung gemeinsam? Scheinbar nichts, es sei denn, man wirft einen Blick auf ein Projekt in Harare.

Menschen mit Behinderung, die in Ländern der südlichen Hemisphäre aufwachsen, sind häufig zweifach benachteiligt: Zur Armut ihrer Eltern, die meist die Vernachlässigung der Kinder aus Mangel an Geld, Zeit oder Wissen um ihre besonderen Bedürfnisse zur Folge hat, kommt das fehlende Engagement des Staates für Menschen mit Behinderung.
In Harare, Simbabwe, nimmt sich die „Arche“, gemeinsam mit ihren europäischen Arche-Partnern, dieser Menschen an und bietet denen, die in ihren Familien nicht leben dürfen, können oder wollen, ein Zuhause.  Hierzu betreibt die Arche neben zwei Wohngebäuden eine Schule, eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen und einen Gartenbau zur Selbstversorgung.
Der Aufbau einer ökologischen Hühnerzucht kann dieses Engagement auf sicherere Beine zu stellen und finanziell unabhängig von Spenden und der Lebensmittelversorgung machen.
Durch die Hühnerzucht kommt die Arche in die Lage, einen größeren Anteil ihrer Kosten selbst zu finanzieren und dadurch weniger auf Hilfe durch ausländische Spenden angewiesen zu sein. Zudem verbessert das Projekt auch die Selbstversorgung. Bisher ist die Ernährungssituation der Gemeinschaft, bedingt durch die sehr begrenzten finanziellen Möglichkeiten, eher einseitig und besteht überwiegend aus Maisbrei und dem, was der Gartenbau an Gemüse hergibt. Eine Ergänzung des Speisezettels durch gelegentliches Hühnerfleisch bzw. Eier ist ernährungsphysiologisch sehr sinnvoll.
Das ökologische Hühner-Projekt schafft auf dem Arche-Gelände einen kleinen biologischen Kreislauf: Der Hühnermist dient dem Garten als Dünger, die Lebensmittelreste und Küchenabfälle als Hühnerfutter. Die Überbleibsel durch eine Maismühle ergänzen den biologischen Kreislauf.Menschen mit geistigen Behinderungen, die in der Arche leben, und ihre Assistenten werden dieses Projekt  Hühnerzucht nach einer qualifizierten Ausbildung  selbstständig betreuen und bearbeiten.
Das Vorhaben ist ambitioniert. In Deutschland käme vermutlich kaum einer auf eine vergleichbare Idee. In Zimbabwe müssen jedoch auch Menschen mit Behinderung ohne feste staatliche Unterstützung selbst schauen, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten. Die Arche Zimbabwe kann hier als ein gelungenes, modellhaftes Projekt für Zimbabwe gelten, sie engagiert sich in einer in der Entwicklungszusammenarbeit unterrepräsentierte Zielgruppe. Das internationale Netzwerk garantiert zudem den langfristigen Fortbestand.

Die Georg Kraus Stiftung beteiligt sich anteilig an der Realisierung des Projektes.