Kategorie: News

Senioren-Projekt der Georg Kraus Stiftung wurde vorgestellt

Bei dem diesjährigen Tag der Architektur wurde die Villa Elisa, ehemals Villa Eversbusch, in Hagen vorgestellt. Durch eine Zustiftung konnte das denkmalgeschützte Haus von der Georg Kraus Stiftung erworben werden. Hier finden Senioren, die an Demenz erkrankt sind, ein neues Zuhause. Bisher war das Gebäude für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Nun hatten Interessierte die Möglichkeit, die Einrichtung kennenzulernen. Sie konnten sich über die Umbaumaßnahmen, die neue Nutzung und die Georg Kraus Stiftung g informieren.

Die sogenannten „Demenz-WGs“ sind eine vielversprechende Alternative zu bisherigen stationären Unterbringungsformen von Menschen, die an dieser Erkrankung leiden. Sie finden ein neues Zuhause in einer kleinen und überschaubaren Gemeinschaft und werden von Fachkräften betreut.
Wir hoffen, dass die Umsetzung dieses Projektes auch dazu beiträgt, dass solche Wohnformen weiter bekannt werden und zukünftig diese Art der Seniorenbetreuung mehr und mehr ausgebaut wird.

Weitere Informationen zum Betreiber der Villa Elisa und den Kontaktdaten finden Sie hier: https://www.familien-krankenpflege.com

Jahresbericht der Georg Kraus Stiftung veröffentlicht

Der Jahresbericht der Georg Kraus Stiftung für das Jahr 2022 ist fertiggestellt. Er bietet einen breiten Einblick in die Stiftungsarbeit in dem Jahr, welches noch von der Pandemie gezeichnet war, aber in dem auch die Entwicklungszusammenarbeit wieder Fahrt aufgenommen hat. Der Bericht ist online auf der Stiftungs-Homepage  www.georg-kraus-stiftung.de/ Jahresberichte einsehbar.

Mit gegliederten Infokästen zu einigen ausgewählten Themen möchten wir Ihnen exemplarisch unsere Projekte vorstellen, die die Stiftung in 2022 unterstützt hat. Die eingestreuten kleinen Geschichten bringen uns die Personen hinter den Projekten nahe und erzählen von erfreulichen Entwicklungen und Erfahrungen verschiedenster Menschen, aber auch von unfassbarem Leid und Verzweiflung. Es sind die Erlebnisse der Menschen, denen wir gemeinsam eine bessere Zukunft ermöglichen möchten.

Sie können den Jahresbericht 2022 hier downloaden:  Jahresbericht 2022

Offene Türen und ein offenes Ohr für Kinderstimmen

Das Kinder- und Jugendzentrum „Portas Abertas“ liegt im Norden von Brasiliens Millionen-Metropole Rio de Janeiro, im Schmelztiegel von Armut, Gewalt, Korruption und Chancenlosigkeit. Es bietet Kindern aus den Slums eine Ganztagsbetreuung und einen Zufluchtsort, denn „Portas Abertas“ bedeutet offen Türen.

Viele Kinder erleben Kriminalität als etwas Alltägliches und waren Augenzeugen grausamer Taten. Es gibt wenig Hilfe diese Erlebnisse zu verarbeiten und richtig einzuordnen, denn auch häusliche Gewalt ist an der Tagesordnung. Der Verein „Kinder in Rio“ möchte verhindern, dass die jungen Menschen in dieselben Fußstapfen treten. Er startete neben dem Betrieb des Kinder- und Jugendzentrums in einer weiteren Einrichtung das Projekt „Erziehung zum Frieden“. Dort erfahren die Kinder Schutz und Geborgenheit und eine kindgerechte Umgebung. Sie lernen, ihre belastenden Erlebnisse zu verarbeiten und richtig einzuordnen. Sie dürfen einfach nur Kind sein und erleben Aktivitäten wie Musik, Sport und Kommunikation in einer friedlichen Umgebung.

Die Fachkräfte werden wichtige Bezugspersonen und haben ein offenes Ohr für die Sorgen und Fragen der Kinder. In der Geborgenheit und Gemeinschaft wird vermittelt, dass es die unterschiedlichsten Wege zur friedlichen Konfliktlösung gibt. Spielerisch lernen die jungen Menschen, sich ohne Gewalt zu behaupten und Freundschaften zu pflegen. Ziel ist es, sie auf ihrem weiteren Lebensweg in diesem rauen Umfeld zu stärken und ihnen bessere Zukunftschancen zu bieten.

Immer mehr suchen Zuflucht in dieser Gemeinschaft. Mit Ihrer Hilfe können die Türen für weitere Kinder geöffnet werden.

Den Link zum Projekt finden Sie hier

Mit Nadel und Faden die Zukunft sichern

Die Organisation „Chhimeki Sanstha Nepal“ ist ein Selbsthilfenetzwerk von Frauen für Frauen in den Armenvierteln von Kathmandu. „Chhimeki“ ist Nepali und heißt Nachbarschaft. Ein gewichtiges Wort in der Enge der Slums, wo alle nur um das nackte Überleben kämpfen. Die Menschen leben schutzlos in erbärmlichen Unterkünften ohne jede Infrastruktur. Manche schaffen es als Tagelöhner etwas Lohn zu verdienen, andere müssen ohne Einkünfte zurechtkommen.

Besonders hart trifft es wieder die Frauen, denen der Zugang zur Bildung erschwert oder ganz verwehrt wird. Ein sicherer Arbeitsplatz mit fairer Entlohnung bleibt somit für viele unerreichbar.Hier setzt das Projekt von Chhimeki an: Es ermöglicht den Frauen aus den Armenvierteln eine Ausbildung zur Schneiderin. Die Chancen danach eine Anstellung zu finden oder sich selbständig zu machen sind besonders gut, dementsprechend ist die Nachfrage hoch.

Eine der Frauen ist Sumila, sie ist 22 Jahre alt und absolvierte den Nähkurs. Mit 18 Jahren hatte sie geheiratet,  ihr Mann gilt als vermisst, aber die nepalesische Polizei verfolgt den Fall nicht. Die junge Frau fasste den Mut einen kleinen Nähshop zu eröffnen, in dem sie sieben Tage in der Woche arbeitet. Sumila dankt Chhimeki, dass sie die Chance erhalten hat, ihr Leben zu verändern. Ihr großer Traum: Sie möchte Fashion-Designerin werden.

Nach der Grundausbildung zur Schneiderin bietet Chhimeki nun einen Aufbaukurs an, der den Frauen weiteres Fachwissen vermittelt und sie dadurch noch bessere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben. Die Modebranche wächst und die Konkurrenz wächst mit, daher sollen die Frauen die bestmögliche Ausbildung erhalten. Die Tatsache, dass sie innovative Fertigungstechniken erlernen, macht sie auch selbstbewusster und sie fassen Mut sich ihre Stellung in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft zu erkämpfen. Dabei haben es die Frauen bei den noch immer bestehenden traditionellen Rollenbildern in der nepalesischen Gesellschaft besonders schwer. Aber sie sind wissbegierig, fleißig und voller Hoffnung. Helfen Sie mit, dass ihr Weg geebnet wird!

Buchempfehlung:
„Chhimeki
Begegnungen mit Frauen und Kindern in Nepal“
Von Melli Fleig & Heiner Hiltermann, Paperback 2021, 176 Seiten
ISBN: 978-3-00-070223-5