„Die Corona-Krise bringt unermesslich viele menschliche Katastrophen und entsprechendes Leid mit sich.  Slumbewohner sind die durch das Coronavirus am stärksten gefährdete Gruppe. Die Lebensbedingungen dort erlauben es ihnen nicht, mit all den Einschränkungen zu leben, die zur Eindämmung des Virus auferlegt wurden. Slumgebiete sind extrem dicht besiedelt und hygienisch in einem katastrophalen Zustand. Fließendes Wasser gibt es fast nirgendwo. Familien leben in Hütten mit nur einen Zimmer zusammen. Weltweit gilt in vielen Slums die absolute Ausgangssperre und die Polizei sorgt rigoros dafür, dass sie eingehalten wird. Da die zahlreichen TagelöhnerInnen, MüllsammlererInnen und BettlererInnen die Slums  wegen der Ausgangssperre nicht verlassen dürfen,  ist der Hungertod gegenwärtiger denn je.

Doch parallel dazu ist eine sehr positive und schöne Entwicklung in den Projekten festzustellen, die mir Hoffnung gibt: Die Menschen organisieren sich angesichts der Bedrohung selbst. Die, die so gut wie nichts haben, helfen denen, die noch weniger zum Leben haben. Sie spenden Trost, teilen Lebensmittel und Trinkwasser und Hygienematerial. Und auch unsere Projektpartner reagieren flexibel und finden Wege hungernde Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen und ihre vielfältigen Projekte den Umständen entsprechend weiterzuführen. Wir danken denen, die nicht müde werden ihren Mitmenschen in der Not zur Seite zu stehen und ein Vorbild für uns alle sind.“

Cristina Silva-Braun ist Projekt-Managerin der Georg Kraus Stiftung und steht in ständigem Austausch mit unseren Projektpartnern. Sie berichtet über die aktuelle und äußerst bedrohliche Lage in vielen Projektländern: