Kenia | Frauenförderung: Anbau und die Vermarktung von Spirulina in Nairobi

Projekt-Nr. 129

Frauenschicksal in den Slums

Die Armut im Soweto Slum in Nairobi, Kenia ist groß. Wie so oft, trifft es besonders die Frauen. Sie haben viele Kinder und versuchen mit Gelegenheitsjobs etwas Geld zu verdienen, damit es für das Nötigste reicht. Nicht selten führt dabei auch der Weg in die Prostitution. Dadurch kommt es zu einer hohen Rate an HIV- Infizierten und frühen Schwangerschaften bei den Mädchen.

Eine ungewöhnliche Idee

Der Marie-Schlei- Verein e.V., der Entwicklungsprojekte für Frauen organsiert, will diesen Frauen einen neue Perspektive bieten. Mit Hilfe der Georg Kraus Stiftung kann nun eine gute Idee in die Tat umgesetzt werden: Der Anbau und die Vermarktung von Spirulina. Dies ist eine Blaualge, die als Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel zur Bekämpfung von Mangelernährung eingesetzt wird. Sie ist reich an Eiweiß und Vitamin B12 und hilft bei Infektionskrankheiten und der Krebsvorsorge. Die Vereinten Nationen gründeten die IMSAM, die weltweit den Anbau von Spirulina zur Bekämpfung von Hunger und Unterernährung fördert. Die Blaualge kann sehr gut gezüchtet werden. Dazu werden aber Gewächshäuser und Wasserbecken benötigt. 
Die Gemeinde begrüßt das Projekt und hat ihre Unterstützung zugesagt, allerdings kann sie keinen finanziellen Beitrag leisten.

Eine neue Zukunftsperspektive

30 arme Frauen aus dem Soweto-Slum, die teilweise auch an Aids erkrankt sind, werden zu Spirulina -Züchterinnen ausgebildet. Sie sind zwischen 20 und 60 Jahre alt und haben gar nicht oder nur sehr unregelmäßig eine Schule besucht. Sie erhalten nun die Chance, sich eine eigene Existenz aufzubauen. Dies fördert zudem auch das Selbstbewusstsein und die Gleichstellung von Mann und Frau in der Gesellschaft. Rund 30 Prozent der angebauten Blaualgen stehen zudem den Frauen selbst zur Verfügung. So können sie auch ihre eigene Familie viel besser ernähren.

Auf Weitsicht geplant

Das Projekt ist so angelegt, dass ein Teil des Gewinns in einen Mikrofonds fließt, der weiteren Frauen ein Startkapital zur Verfügung stellt und den Bau weiterer Gewächshäuser ermöglicht. So können nach und nach viele Familien von dem neuen Geschäftszweig profitieren.

Projekt knüpft an den Erfolg in Uganda an

Bereits in 2017 hatte die Georg Kraus Stiftung in Uganda ein gemeinsames Projekt mit dem Marie-Schlei-Verein erfolgreich umgesetzt. 21 Frauen wurden in der Pilzzucht ausgebildet. In einer Pilzhütte bauen sie auf gehärteten Pilzbehältern Austernpilze an. Pro Woche können sie pro Behälter 8-10 kg Pilze ernten und erfolgreich verkaufen. Die Frauen sind hochmotiviert und nehmen die anstrengenden Arbeitsbedingungen an, um aus der absoluten Armut herauszukommen.

So ist es auch bei der Algenzucht. Die Frauen sind stolz, dass sie auch als Analphabeten kompetent seinen können und über Fachwissen verfügen. Sie haben viele Anfangsschwierigkeiten und bürokratische Hürden überwunden. Nun ist das Spirulina-Projekt auf einem guten Weg, der auch ihr Weg in eine bessere Zukunft ist.