
Alles Gute für das neue Jahr. Sieht man die Nachrichten zum Jahreswechsel, beginnt 2022 wie das alte Jahr endete. Pandemienachrichten beherrschen die Überschriften. Das Bild wird differenzierter.
Beim Vergleich der Impfdaten zwischen dem Norden und dem Süden der Erde erfahren wir, dass im Norden viel mehr geimpft wird. Wir hören aber auch, dass die jungen Gesellschaften des Südens weniger schwere Verläufe kennen als die Länder mit einem hohen Altenanteil. Eines bleibt aber: Es geht jedenfalls wieder nicht gerecht zu auf der Welt. Jeder ist sich selbst der Nächste. Das gilt innerhalb der meisten Gesellschaften aber auch zunehmend wieder zwischen Ländern und Mächten.
Die entwicklungspolitische Zusammenarbeit wird allenthalben neu ausgerichtet: Klimafragen rücken nach vorne, neue Prioritäten lösen aber nicht alle Probleme, die in den Hintergrund rücken. Die Fähigkeit der Weltgemeinschaft, Probleme zu lösen und Kompromisse zu schließen scheint noch geringer geworden zu sein. Ob in den Vereinten Nationen oder in der EU, überall scheint Desintegration um sich zu greifen. So werden große Anstrengungen zu Bekämpfung des neuen Hungers, der Gesundheitsprobleme und der Armutsmigration nicht zu erwarten sein.
Deshalb wird auch in diesem Jahr die Welt vor allem besser werden, wenn viele überzeugte Menschen anpacken, zu grundlegenden Werten stehen, unmittelbar helfen und Beispiele liefern, dass Humanität machbar ist.
Der „Quälgeist der Gerechtigkeit“ (Desmond Tutu über Tutu) drückt aus, was die Georg Kraus Stiftung von Anfang an zum Inhalt hat: „Tu etwas Gutes, wo immer du bist. Es sind all die Kleinigkeiten, die zusammen die Welt verändern.“ (D. Tutu in DER SPIEGEL, Ausg. 49/1985, zit. Nach „gutezitate.com“) Bei Hans-Georg Kraus hieß das: „Wir brauchen keine Millionen-Projekte, wir brauchen Millionen von kleinen Projekten.“
In diesem Sinne kämpfen wir auch weiter für die Rechte von Kindern, Frauen und Benachteiligten im globalen Süden. Wir bedanken uns für die Hilfe und Unterstützung, die wir 2021 erfahren haben. Wir konnten so zum Beispiel helfen, eine zerstörte Schule in Niger schnell wieder aufzubauen, Kinder in Nepal satt zu machen oder Jugendliche in Gambia auszubilden.
Unser Dank verbindet sich mit den besten Wünschen für Gesundheit, Glück und Segen für das Jahr 2022.
Bleiben Sie engagiert!
Erich G. Fritz
Vorstandsvorsitzender